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Detail

ElbX Querungsbauwerk. Ein Tunnel unter der Elbe

Am 12.9.2023 fand der Spatenstich für die Tunnelerstellung unter der Elbe statt, im Sommer 2027 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Kernelement des Megaprojekts SüdLink

Das Projekt

Die Querung der Elbe ist ein wichtiges Element des Megaprojekts SüdLink, einer leistungsstarken Trasse von Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen (HGÜ-Leitungen). Damit soll die aus Windkraft gewonnene elektrische Energie aus dem windreichen Norden der Bundesrepublik Deutschland in den Süden des Landes transportieren werden. Diese HGÜ-Leitungen verlaufen größtenteils im Erdboden. Das Kabel zwischen Wewelsfleth und Wischhafen muss deshalb mittels eines 5,2 km langen Tunnels die Elbe unterqueren. Die PORR verantwortet die Realisierung dieses Tunnels. Von der Aushebung der Baugruben mit Schlitzwänden, Unterwasseraushub, Hydroschildvortrieb mit Tübbingausbau bis zur Erstellung sämtlicher Betriebsgebäude und Übergangsbauwerke.

Die PES mittendrin: aus Herausforderungen werden Anforderungen

Ein so komplexes und herausforderndes Projekt stellt auch extreme Ansprüche an die für den Einsatz notwendigen Gerätschaften. Neben Tausenden von Standardgeräten und Werkzeugen, gibt es ganz spezielle Anforderungen, denen die PES gerecht werden muss.

Hier ein paar Beispiele:

Für die Herstellung von Schlitzwänden, die der Stabilisierung und Sicherung der Baugrube dienen, musste dringend ein neuer Seilbagger angeschafft werden. Zur Ausführung kommt ein sogenannter Schlitzwandgreifer zum Einsatz, der von einem Seilbagger betrieben wird. Die PES stellt am ElbX-Projekt einen Seilbagger Liebherr HS 8130.1 zur Verfügung, der über eine Motorleistung von 565 kW verfügt und damit zwei Winden mit jeweils 350 kN Zugkraft betreibt. Der Bagger hat damit eine maximale Tragkraft von 130 Tonnen.

Bereits knapp eine Woche nach der Ankunft auf der Baustelle, konnten die Arbeiten für einen Probeschlitz aufgenommen werden. Die Anlieferung erfolgte mit einigen Tagen Verspätung, da für den Seilbagger ein Sondertransport unter polizeilicher Begleitung organisiert werden musste.

Zur Sicherstellung der Mobilität von Bauleitung und Bauherr für den Pendelverkehr zwischen den Schächten, bzw. Baufeldern, stellt die PES auf Anforderung des Auftraggebers Elektro-PKW zur Verfügung. Hier hat sich die PES für 4 Kompaktfahrzeuge des Modells Atto 3 des chinesischen Herstellers BYD entschieden.

Nachhaltigkeit auf der Baustelle wird beim Projekt SüdLink großgeschrieben. Da Strom in ausreichender Menge zur Verfügung steht, liegt der Einsatz von elektrischen Gerätschaften nahe. Die PES beschäftigt sich bereits seit Langem mit möglichen elektrisch betriebenen Alternativen zu den klassischen Baugeräten mit Verbrennungsmotor. Neben der Nachhaltigkeit ist natürlich auch die Wirtschaftlichkeit ein Faktor, der genaue Vergleichsberechnungen erforderlich macht. Die PKW-Mobilität ist ein Bereich, in dem inzwischen sehr viele Modelle in unterschiedlichen Preissegmenten am Markt erhältlich sind und viele Erfahrungswerte vorliegen. Wo elektrische Energie günstig oder gar kostenfrei zur Verfügung steht, haben E-Fahrzeuge gegenüber Verbrennern nicht nur im Hinblick auf die CO2-Bilanz, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht klar die Nase vorn.  

Das Thema E-Mobilität beschäftigt die PES auch abseits von einzelnen Bauprojekten sehr intensiv. Anders als am ElbX-Projekt steht im regulären Verkehr auf öffentlichen Straßen elektrische Energie nur begrenzt und teilweise zu hohen Kosten zur Verfügung. Der überwiegende Teil des sehr großen Fuhrparks, den die PES dem PORR-Konzern zur Verfügung stellt, dient allein der Sicherstellung der beruflichen Mobilität. Da Poliere, Bau- und Projektleiter oft mehrere Bauvorhaben parallel betreuen, werden regelmäßig viele Kilometer zurückgelegt und einfacher Zugang zu Lademöglichkeiten ist nicht immer gegeben. Für einen Wechsel auf E-Mobilität auf breiter Front muss die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten noch deutlich ausgebaut werden, gerade in abgelegeneren Gebieten. Neben höheren Anschaffungskosten sind es gerade hohe Ladekosten, die dazu führen, dass E-Fahrzeuge in vielen Fällen den klassischen Verbrennern in wirtschaftlicher Hinsicht oft noch nicht ebenbürtig sind.